Bäume gegen Armut und Ödnis

Deutscher gründet Namibia-Hilfsprojekt: Baumpatenschaften für Wiederaufforstung

Anpflanzen statt abholzen: Auch einheimische Kinder helfen bei dem großen Aufforstungsprojekt im namibischen Ondangwa mit.

Übernutzung führte zu Versteppung, Armut und Hunger. Durch Baumschulen und Umweltbildung sollen in Namibia Wälder entstehen und Not gelindert werden. Ondangwa/Namibia. Das Volk ist arm, der Boden karg. Besonders im Nordwesten des afrikanischen Landes Namibia (Ovamboland) zeigt sich die Vegetation in einem erbärmlichen Zustand.Durch Abholzung und Überweidung ist der Wald weitgehend verschwunden. Wasserreserven werden knapp, Weideflächen verschwindenInmitten dieses Ödlands fällt eine ,,grüne Insel“ – eine Baumschule – auf. Es handelt sich um eine so genannte Mutterbaumschule der internationalen Umweltorganisation ,,Bäume für Menschen – Trees for the World“ gegründet von dem Deutschen Gottfried Brenner aus Weilheim in Bayern. Während zweier Studienreisen nach Namibia waren Brenner die großen ökologischen Probleme des Landes aufgefallen – und er beschloss zu handeln.Seit 1994 entwickelte er das Projekt ,,Bäume für Menschen“, mit dem der Versteppung des Landes entgegengewirkt werden soll. Für die Pilotphase von 1998 bis 2001 hat Brenner Ausgaben von etwa zwei Millionen DM veranschlagt, die durch gewerbliche, öffentliche und private Spenden aus aller Welt aufgebracht werden sollen

,,Hilfe zur Selbsthilfe“

Moderne Entwicklungshilfe möchte ,,Bäume für Menschen – Trees for the World“ leisten, das heißt in erster Linie ,,Hilfe zur Selbsthilfe“. Ziel ist die Wiederaufforstung im Norden Namibias, die Stabilisierung des Wasserhaushalts, die Verhinderung weiterer Erosion und die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der armen Bevölkerung. Zu diesem Zweck wurde  im vergangenen Jahr in Ondangwa die Mutterbaumschule eingeweiht. Zur Regenzelt säten ein deutscher Diplomförster und einheimische Mitarbeiter 30 000 Samen von Frucht- und Nutzbäumen aus.Die jungen Pflanzen wachsen unter einem 360 Quadratmeter großen Schattennetz der Mutterbaumschule heran. Nach zwei Jahren werden die kleinen Bäumchen in Iokale Netzwerk-Baumschulen, die über das Land verteilt entstehen, verpflanzt. Die Bevölkerung der Region Ondangwa hat die vorbildliche Agenda-21-Initiative die den Schutz der Umwelt mit der Stärkung der regionalen Wirtschaft vereint, dankbar angenommen. Nach jahrelangem Raubbau ist Bäumepflanzen nun wieder „in“. ,,In einigen Jahren, sagt Gottfried Brenner, wird die Mutterbaumschule von Einheimischen vor Ort betreut werden und sich selbst tragen.“ Zunächst lernen die Menschen vor Ort, wie sie mit ihrer Lebensgrundlage Holz nachhaltig wirtschaften müssen. Die ersten 15 000 von den vor einem Jahr gesetzten 30 000 Sämlingen strecken inzwischen ihre zarten hellgrünen Triebe aus der Erde. Manche sind schon mehr als 30 Zentimeter hoch und können bald ausgepflanzt werden.Auf dem Baumschulgelände in Ondangwa legen Mitarbeiter der Organisation derzeit einen Waldlehrpfad an. Er dient Einheimischen als Schulungszentrum und Treffpunkt.

Urkunde für Paten

Für jeden gepflanzten Baum vergibt das Projekt Patenschaften im Wert-von 50 DM. An den Bäumen werden Plaketten mit den Namen der jeweiligen Paten angebracht, und jeder Förderer erhält eine Urkunde mit dem Foto seines Baumes. Interessenten können sich an ,,Bäume für Menschen – Trees for the World e.V.“, Rathausplatz 6 in 82362 Weilheim wenden. MW Das Projekt ,,Menschen für Bäume – Trees for the World“ im Internet unter www.baeume.de.

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