Wald für alle

Die Aktion „Bäume für Menschen“

Während sich Politiker in aller Welt damit befleißigen, über Lösungen globaler Probleme wie etwa den Anstieg des Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre oder die Vernichtung von Urwald zu konferieren, hat der Weilheimer Versicherungskaufmann Gottfried Brenner schon die Lösung eines dieser Probleme in Angriff genommen. In Namibia im südlichen Afrika hat er damit begonnen, Baumschulen für die Wiederaufforstung des Landes einzurichten. Bereits auf der Weltausstellung „Expo 2000“ in Hannover war Brenner mit seinem Vorhaben auf großes Interesse gestoßen. Nach dem ersten Erfolg in Namibia plant er jetzt den Aufbau weiterer Baumschulen im Königreich Lesotho.

Die Idee Brenners besteht darin, das Land, das durch den Raubbau an Wäldern

„ devastiert „ wurde, wieder aufzuforsten. Damit die Wälder, die so entstehen, auch langfristig bestehen können, werden nur einheimische Baumarten gepflanzt. Die Samen für diese Bäume, die in eigens dafür eingerichteten Baumschulen gezogen werden, sammeln die Bewohner der betroffenen Gebiete in ihrer Umgebung selbst. Da der Fortbestand des Waldes nur gesichert ist, wenn die einheimische Bevölkerung dessen Bedeutung versteht, legen Brenner und seine Mitstreiter großen Wert auf die Einbeziehung von Einheimischen als Arbeitskräfte. Sie sollen dazu beitragen, dass sich das Ganze Volk später einmal mit „ seinem „ Wald identifiziert. Außerdem schafft die Aufforstung so etliche der dringend benötigten Arbeitsplätze.

Um Geld für das ehrgeizige Unterfangen zu bekommen, hat sich Brenner etwas einfallen lassen. Großen Konzernen werden „ Logowälder „ angeboten. Wenn die Unternehmen bereit sind, einen Wald mit einer Summe von rund vier Millionen Mark zu finanzieren, wird ein 1000 Hektar großer Wald angelegt, aus dem eine Fläche in Form des Firmenlogos ausgespart wird. Auf den ausgesparten Flächen wird eine Weide eingerichtet, die von den Bewohnern des Dorfes genutzt werdenKann, auf dessen Gebiet der Wald liegt. Damit werden laut Brenner zwei Dinge erreicht.

Zum einen haben die Dorfbewohner einen Nutzen von der Anlage des Waldes, zum anderen sorgen die Weidetiere dafür, dass die freien Flächen nicht verwalden, und somit auf Dauer sichtbar bleiben. Das rund drei Kilometer große Logo soll auch aus dem Weltall zu sehen sein. Für einen Zeitraum von 20 Jahren kann dies laut Brenner garantiert werden. „ Danach wird der Wald der natürlichen Sukzession überlassen „. Der Versicherungskaufmann weiß genau, dass die Unternehmen, die sich einen Logowald anlegen lassen, keine Kundschaft aus dem All erwarten. Die Werbewirkung des Sponsorings solle natürlich hier auf der Erde liegen. Die Sponsoren könnten sich darauf berufen, etwas für das Weltklima getan und 50 dauerhafte Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft in Afrika geschaffen zu haben.

Auf der Orla will Brenner den Besuchern auch afrikanische Kultur vermitteln. Am Freitag, 28.September, 12 Uhr, wird in der Halle 8 die Reggae-Band „ Alafia „ unter der Leitung von Kim Azar ein Konzert geben. Gesponsert wird der Auftritt von der Friedrich-Ebert-Stiftung. st

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