Bäume für Namibia, Weilheimer Projekt bemüht sich um Aufforstung

In Ondangwa, im entwaldeten Nordwesten Namibias, errichtete das in Weilheim ansässige Umweltprojekt „Bäume für Men­schen – Trees for the World“, die erste von mehreren geplanten Baum­schulen.

Die Initiative geht auf Gottfried Brenner, den Vorstand der Förderge­meinschaft „Bäume für Menschen“, zu­rück. Der Versicherungskaufmann aus Weilheim rief das Projekt 1994 nach einer Afrika-Durchquerung mit dem VW-Bus und zwei Reisen nach Nami­bia ins Leben. Die Aktion soll die Ausbreitung der Wüsten stoppen und*die Lebensgrund­lage der Bewohner. des nördlichen Namibia erhalten. Bas wenigen Jahr­zehnten nutzte die nomadische  Bevöl­kerung das Land kaum. Als die Noma­den sesshaft wurden, brachte dies nicht nur soziale Probleme.

Brandrodung und Abholzung zerstör­ten den ursprünglich trockenen Savannenwald. Die Bewohner des Ovambolandes müssen heute bis zu zehn Kilo­meter Fußmarsch zu Fuß gehen, um Holz zu finden. Immer seltener fällt Regen auf den ausgetrockneten Boden, Mensch und Vieh leiden unter Wasser­mangel. Oft wird das Land aber auch über­schwemmt, weil der Boden die Nieder­schläge nicht mehr speichern kann. Rin­der- und Schafherden fressen die ver­bliebenen Pflanzen kahl. Aus bisher in­takten Ökosystemen werden durch Erosion und Dürre öde Kahlflächen.

Das ökologische Problem im Norden Namibias droht sich auszuweiten. Der Dürregürtel könnte sich weiter ausdeh­nen und sich dann mit der nach Süden vordringenden Sahara vereinigen. Brenners Projekt setzt auf Wieder­aufforsten. Eine zentrale Baumschule soll ein Netz kleiner Baumschulen in Dörfern mit eigenen Setzlingen von Nutz- und Fruchtbäumen beliefern. Be­wohner vor Ort betreuen eigenverant­wortlich die Pflanzungen.

Bisher zog „Bäume für Menschen“ schon 100 000 Setzlinge und gab sie gegen ein gerin­ges Entgelt an die Bürger Ondangwas weiter. Neben den Arbeitsplätzen in der Pflanzung ermöglichen diese Setzlinge auch, dass die Bürger die Früchte der schnell heranwachsenden Zitronen- und Mangobäume auf dem Markt verkaufen können. Die Pilotphase kostet rund 1,7 Millionen Mark, die durch Spenden und kommunale Patenschaften für die Baumschulen aufgebracht werden sol­len.

Das Projekt wird von der bayeri­schen Staatsregierung, den Wirtschafts­junioren Deutschlands sowie von ver­schiedenen Sponsoren aus der Wirt­schaft unterstützt.Brenners Projekt will langfristig aus dem Norden Namibias das machen, was er einst war: eine blühende Landschaft. Nähere Informationen zu der Aktion gibt es unter Telefon 08 81/80 01.

  by    0   0

Schreibe einen Kommentar

Zurück zum Anfang