Von der Müllkippe in den Kindergarten in Namibia

Sozialprojekt Kindergarten in Namibia

Neben der Baumschule hat Gottfried Brenner von „Bäume für Menschen – Trees for the World“ im Namibia ein Sozialprojekt auf die Beine gestellt.

Es hat zwar keine Farm in Afrika, aber der Weilheimer Gottfried Brenner hat zwei Hilfsprojekte in Namibia: eine Baumschule in Ondangwa im Norden des Landes und einen Kindergarten 755 Kilometer weiter südlich nahe der Hauptstadt Windhoek. Beides läuft unter dem Namen „Bäume für Menschen – Trees for the World“, der 1996 in Weilheim gegründeten Organisation, die 2008 vor allem durch die Aktion „Hilfe für David“ bekannt wurde.

David, der schwere Verbrennungen erlitten hatte und in Murnau operiert wurde geht es laut Brenner sehr gut. Inzwischen arbeitet der 20-Jährige in der Baumschule mit und helfe seiner Oma, deren Hof er übernehmen werde. „Weil er Land hat, ist er jemand“, so Brenner.

Über knapp fünf Hektar Land verfügt die Baumschule von „Bäume für Menschen – Trees for the World“ in der Nähe von Ondangwa im Norden des Landes, im so genannten Ovamboland. Brenner sieht die Baumschule als Umweltprojekt, denn die Aufforstung großer abgeholzter Fläche gewinne für den Staat Namibia mehr und mehr an Bedeutung.

Neben Privatleuten zähle auch der staatliche Forst zu den Kunden. Die 1999 gegründete Aufzuchtstation bietet sieben Leuten eine feste Arbeit und bei Bedarf weiteren 10 bis 15 Zeitarbeitern. „Wenn zum Beispiel Pflanzen umgetopft werden müssen“, sagt Brenner. Laut ihm erhält die Beschäftigten der Baumschule ein Monatslohn von 900 bis 1300 namibischen Dollar, was rund 130 Euro entspricht.

Eine Supermarktkassiererin kommt seinen Worten nach auf 650 namibische Dollar. Neben der Baumschule baut „Bäume für Menschen – Trees for the World“ derzeit ein Sozialprojekt auf: einen Kindergarten im 70 Kilometer von Windhoek entfernten Okahandja, wo Brenner die Not der auf Müllhalden lebenden Menschen zu Herzen ging.

Die notdürftigen Unterkünfte, der Gestank, die zerlumpten Kinder, das war zu viel für ihn. Er kaufte ein Grundstück, auf dem ein altes renovierungsbedürftiges Farmhaus stand richtete einen Kindergarten ein. Seit Ende März 2012 besuchten ihn zwölf Kinder, die mit einem Bus von der Müllkippe geholt werden, 20 sollen es bald sein.

Das alles kostet viel Geld. Mindestens 40 000 Euro braucht die Hilfsorganisation im Jahr, um ihre Einrichtung am Laufen zu halten, so Mathias Bleschke, der die Finanzen vom Weilheimer Büro aus verwaltet. 60.000 Euro umfasst der Haushalt 2012 doch die Finanzierung wird immer schwieriger. Zumal „einige Großspender weggebrochen sind“, wie Brenner sagt. So hätten einige frühere Spendable Firmen eigene Hilfsprojekte aufgebaut.

Brenner baut auf öffentlichen Mitteln, etwa aus dem für Entwicklungshilfe zuständige Ministerium, vor allem aber auf privaten Spenden. Auf kleine wie aus Sammeldosen in Arztpraxen, wo man 18,70 Euro eingehen oder auf große wie jede von Schlagersänger Michael Holm, der den 5.000 Euro-Gewinn aus einer Quizshow überwies.

Weitere Vorhaben hat Brenner schon geplant. Vorausgesetzt, er bekommt das Geld zusammen, soll der Kindergarten eine Vorschule und die Baumschule eine Umweltschule erhalten.

Von der Müllkippe in den Kindergarten in Namibia

Von der Müllkippe in den Kindergarten in Namibia

  by    0   0

Schreibe einen Kommentar

Zurück zum Anfang