Apparat zur Pflanzenuntersuchung
Peißenberg – Wenn in dieser Woche der Weilheimer Gottfried Brenner nach Namibia fliegt, um dort das Projekt „Bäume für Menschen – Trees for the World“ voranzutreiben, hat er 26 Kilo „Metall“ im Gepäck: die „Scholander Apparatur“. Sinn des Projektes ist die Wiederaufforstung Namibias, das Wiederherstellen eines Zustandes vor dem Raubbau an der Natur.
Um festzustellen, welche der Pflanzen auf den ausgesuchten Böden am besten reagiert, waren früher jahrelange Versuchsreihen nötig. Mit dieser Apparatur ist das vorbei. Das Gerät wurde bei einer Peißenberger Firma hergestellt, die sich auf Feinmechanik und Metallverarbeitung spezialisiert hat. Je nach Größe der zu untersuchenden Pflanzenteile werden diese in einer entsprechend dimensionierten Überdruckkammer untergebracht.
Mit einem Druck von 100 bar (das entspricht dem Druck in einer Wassertiefe von 100 Metern) werden Struktur, Durchlässigkeit und molekulare Zusammensetzung erforscht: Danach bestimmen die Wissenschaftler, welche der Bäume für die Aufforstungsflächen verwendet werden. Für diesen Test genügt das Wachstum eines Jahres (wie wir berichteten).Die Peißenberger Firma, die nicht genannt werden will, aber zu den kleineren, spezialisierten Betrieben dieser Branche gehört, hat Arbeitszeit, Maschinen und Material zur Verfügung gestellt.
Alle Meßapparaturen bestehen entweder aus Chrom-Vanadiumstahl oder Aluminium, alles ist rostfrei, kompakt und für den Feldeinsatz so zusammenlegbar, dass es auf dem Landrover transportiert werden kann. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) fördert das Projekt, das von der Universität Göttingen wissenschaftlich betreut wird. Dort wurde auch die Apparatur entwickelt, die die Peißenberger für Namibia in kompakter Ausführung neu entwickelt, gebaut und getestet haben.