Hohenpeißenbergs früherer Pfarrer, Pater Johannes Neudegger, hilft Buben und Mädchen, die in Namibia auf einer Deponie leben.
Der Müll reiht sich über hundert Meter aneinander. Nahe der Hauptstadt Windhuk erstreckt sich die größte Müllkippe Namibias, die Deponie ist mehr als ein Quadratkilometer groß. Mittendrin leben Menschen – in Hütten aus Pappen und Blech. In ihren wachsen Kinder auf, die kaum eine Chance haben, der Armut zu entfliehen. Hohenpeißenbergs früherer Pfarrer Pater Johannes Neudegger will ihnen helfen.
„Der kleine Wicht lief aus dem vielen Unrat heraus auf mich zu – voll vertrauen“, erinnert sich der Geistliche an seine erste Begegnung mit Simon. Als der Vierjährige ihn mit großen Augen ansah und strahlte, wusste der Missionsbenediktiner sofort, dass er den Buben unterstützen möchte. Kurzerhand wurde ein Platz im Kindergarten geschaffen, obwohl der eigentlich längst überfüllt war.
Die „Children´s Care St. Johannes“ wurde fast ausschließlich über Spenden finanziert, die in der Region gesammelt werden. Manche würden von einem Zufall sprechen, jedoch Pater Johannes ist sich sicher: „Der Herrgott hat seine Logistik gemacht.“
Dass er und Gottfried Brenner sich getroffen haben, ist für die Kinder ein Segen. Der ehemalige Hohenpeißenberger Pfarrer und Initiator von „Bäume für Menschen“ ermöglichen derzeit 15 Kinder zwischen drei und sechs Jahren den Besuch des Kindergartens. „Was viele Vergessen sind laufende Kosten“, sagt Brenner, als über das Projekt erzählt. Die monatliche Rechnung gehe weit über Strom und Personalkosten für Betreuerinnen und Köchin hinaus. Die meisten Kinder haben einen so weiten Weg, dass ein Fahrdienst nötig ist. Der muss ebenfalls finanziert werden.
Doch ein viel größeres Problem ist Platzmangel. „Am ersten Tag nach den Ferien stand standen so viele Kinder da, dass wir die meisten wieder heimschicken mussten“, so Pater Johannes. „Uns bleibt nichts anderes übrig, als anzubauen“, sagt er, doch fehlt das Geld. Zwar habe er „rund 500 bis 600 Freunde“, die regelmäßig für seine Projekte spenden und zu seinem 85 Geburtstag 10 000 Euro für einen Trinkwasserbrunnen aufbrachte, dennoch reichte das Geld nicht.
Pater Johannes hofft nun auf die Spendenbereitschaft im Landkreis und vor allem in seiner ehmaligen Pfarrgemeinschaft Hohenpeißenberg. Nur so könne er noch mehr Kinder von der Müllkippe retten, denn „jedes ist ein Schatz Gottes mit Ewigkeitswert“.
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