Umweltbildungszentrum

Gestaltungskompetenz für nachhaltige Entwicklung

Mit der Errichtung unserer Umweltbildungseinrichtung in Ondangwa/Namibia leisten wir einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Beratung sowie der Aus- und Weiterbildung, insbesondere im Hinblick auf den Aufbau und die nachhaltige Nutzung von Ökosystemen und die genetischen Ressourcen im Projektgebiet. Ein weiterer Beitrag ist, die Bildungschancen der ländlichen Bevölkerung im Projektgebiet tiefgreifend zu verbessern. Deshalb haben wir uns eigens für einen Standort im Gebiet mit der höchsten Bevölkerungsdichte entschieden.

Wir sind der Ansicht, dass unser Wissen und Engagement gezielt dort eingesetzt werden muss, wo die Armut am größten ist, um die Lebens- und Einkommenssituation der betroffenen Bevölkerung deutlich zu verbessern. Dies geschieht mittels eines Konzepts, das die bestehenden sozialen und ökonomischen Strukturen in die ökologisch orientierte Arbeit mit einbezieht und zur Integration von Belangen der biologischen Vielfalt beiträgt.

Ebenso wird die Bewusstseinsbildung für Umwelt- und Naturschutz der örtlichen Bevölkerung gefördert. Unsere angestrebten Bildungsmaßnahmen sind langfristige Anstrengungen: Schulen, Lehrkräfte und der erzieherische Einfluss der Massenmedien sollen den notwendigen Bewusstseinswandel fördern und ein Gefühl für die Wichtigkeit des Schutzes der natürlichen Ressourcen vermitteln.

Das Umweltbildungszentrum

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung kann keine Belehrungs- und Instruktionspädagogik sein und dient nicht nur der Wissensvermittlung. Wir greifen Themen und Probleme des Umwelt- und Naturschutzes im Unterricht auf und fördern dabei in besonderer Weise interdisziplinäres Wissen und vernetztes Denken, Kreativität und Problemlösungslernen. Wir vermitteln Farmerinnen und Farmern, Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, Schülerinnen und Schülern sowie allen anderen Interessierten in Lernszenarien oder konkreten Projekten die Erfahrung, dass Menschen mit Phantasie, intelligentem Wissen und Teamfähigkeit in der Lage sind, Herausforderungen und Probleme zu meistern und dazu beitragen können, die Umwelt lebenswert zu gestalten. Schule und Unterricht tragen somit dazu bei, Gestaltungskompetenz für nachhaltige Entwicklung zu bilden.

Zukünftig sollen dauerhaft 10 Ausbildungseinheiten mit rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Umweltbildungszentrum betreut werden. Damit leisten wir unter anderem einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Wiederherstellung eines dem typischen Landschaftsbild entsprechenden, nativen Baumbestandes. Aufbau und Pflege von kommunalen und privaten Obst- und Holzplantagen (Orchards & Wood Lots) werden gefördert. Damit wird eine Verbesserung der existentiellen Lebensgrundlage im Hinblick auf die langfristige Ernährungssituation und die Versorgung mit regenerativen Energien erreicht.

Weiterentwicklung der Selbstorganisation der Dorfgemeinschaften

Das Umweltbildungszentrum ist ein wichtiger Multiplikator bei der Unterstützung und Weiterentwicklung der Selbstorganisation der Dorfgemeinschaften. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Einkommenssituation, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und damit zur Verringerung der Landflucht.

Nur wenige Farmer kennen und praktizieren heute noch eine nachhaltige Fruchtfolge. Ziel des Projektes ist unter anderem, mit Hilfe geeigneter Bildungsprogramme Lösungen aufzuzeigen, gemeinsam mit den Teilnehmern Strategien zu entwickeln und diese in die Praxis umzusetzen, um so die Situation der Bevölkerung im Projektgebiet dauerhaft und nachhaltig zu verbessern.

Umweltpädagogische Veranstaltungen für alle Bevölkerungsschichten und Alterstufen

Das Umweltbildungszentrum beherbergt, neben multifunktionalen Unterrichtsräumen, eine modern ausgestattete Umweltbibliothek. Der Gesamtkomplex bietet den Lehrern und Kursteilnehmern eine Vielzahl von Chancen, den Unterricht inhaltlich anspruchsvoll gemeinsam zu gestalten und gleichzeitig flexibel auf Art und Zusammensetzung der Lerngruppe einzugehen. Und das in einem Lern- und Erfahrungsfeld, in dem die Kursteilnehmer ihrem Alter und Kenntnisstand entsprechend behutsam, aber konsequent bewusst ermutigt werden, mit allem Freimut ihre Ideen zur Mitgestaltung des Unterrichts einzubringen, sich aber auch des Stellenwertes dieser Ideen im Gesamtgefüge des Lernens bewusst werden. Das Konzept des Zentrums umfasst, unter anderem umweltpädagogische Veranstaltungen für alle Bevölkerungsschichten und Alterstufen.

Kompetenzzentrum für Umweltpädagogik im südlichen Afrika

Das Haus steht auch anderen Institutionen, Vereinen, Verbänden, etc. als Tagungsort zur Verfügung, die sich dem Themenbereich Mensch-Natur-Umwelt verpflichtet fühlen. Ziel ist es, nachhaltiges Handeln zu fördern. Dies geschieht durch das Angebot von Veranstaltungen der gesamten Themenbreite des Fachbereichs Ökologie sowie durch die Organisation von Bestellseminaren, wobei immer die Praxisnähe und Umsetzbarkeit im Mittelpunkt stehen. Außerdem ist das Umweltbildungszentrum Infopool für Fragen, die im Umweltbereich liegen, und dient mit der gut ausgestatteten Umweltbibliothek auch dem Selbststudium, sowie der weiteren Vertiefung von Inhalten, die in den Vorträgen und Seminaren behandelt wurden.

Höchste Effizienz bei sparsamsten Ressourceneinsatz

Im Mittelpunkt der Planung der Anzuchtquartiere der Baumschule steht eine moderne und umweltschonende Baumschultechnik, welche anschaulich die Möglichkeiten einer, an spezielle Umwelt- und Standortbedingungen angepassten Baumschule, aufzeigt. Höchste Effizienz bei sparsamsten Ressourceneinsatz war da der Hauptaspekt der Planungen. Hier wird zukünftig die fachliche Qualifizierung der Kursteilnehmer durch angeleitete praktische Arbeit stattfinden, wie auch der Fachkundeunterricht zu den Themen, Anzucht, Vermehrung, Veredelung, Gehölzschnitt, Pflanzenkunde und ökologischer Gartenbau. Die Baumschule wird eine Produktionskapazität von 200.000 Bäumen pro Jahr erreichen und auf bereits gesicherten Flächen aufforsten.

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